Wir freuen uns, dass das Rathaus im Stadtmittelpunkt von Castrop-Rauxel als eines von bundesweit 17 Projekten ausgewählt wurde. Der spektakuläre Bau von Arne Jacobsen als Inkunabel der Moderne stellt bis heute ein authentisch erhaltenes Ensemble von überörtlicher Strahlkraft innerhalb der städtebaulichen Gesamtkonzeption des „Stadtmittelpunktes“ dar, dessen Konzeption ebenfalls von Jacobsen stand.
Zugleich haben sich in den letzten Jahrzehnten nach der Fertigstellung 1975 neue Herausforderungen in Hinblick auf Nutzbarkeit, Anpassungen an den Klimawandel und Bürger:innennähe ergeben. RHA hatte in den vergangenen drei Jahren eine umfassende Machbarkeitsstudie für die behutsame Transformation des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes in eine „Arbeitswelt“ entwickelt und zugleich mit einer umfangreichen Beteiligungsstrategie Verwaltunsmitarbeiter:innen, die lokale Politik und insbesondere auch die Stadtöffentlichkeit in Castrop-Rauxel in den Prozess einbezogen. Mit unterschiedlichen Workshop-Formaten, Diskussionsrunden, digitalen Umfragen, Vereinsbeteiligungen, Postkartenaktionen, Interviews mit Nutzer:innen und vielen anderen Formaten konnten Konzeptvarianten und Testentwürfe entwickelt werden, die auch heutigen Anforderungen an Bürger:innenfreundlichkeit, Offenheit und an ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld Rechnung tragen. Nun steht an mehreren Stellen der Einstieg in die Entwurfsphase bevor: So wird z.B. im Rahmen eines Wettbewerbs die denkmalgerechte Sanierung und Neugestaltung der dem Rathaus vorgelagerten Forumsfläche angestoßen – und als „Nationales Projekt des Städtebaus 2024“ wird nun auch das Rathausgebäude selbst nachhaltig und zukunftsfähig und zugleich mit Respekt vor dem baulichen Bestand umgebaut. Im Sinne eines ressourcenschonenden und nachhaltigen Umgangs mit dem baulichen Bestand wird hier ein wegweisendes Projekt entstehen, das die Potenziale und Transformationsmöglichkeiten der Moderne exemplarisch für viele weitere Bauten aufzeigen kann.