Rahmenbedingungen
Der vorzeitige Ausstieg aus der Braunkohleförderung bedeutet für den Tagebau Garzweiler eine sowohl zeitliche als auch räumliche Anpassung der Rekultivierung und Planungen der Folgenutzungen. Durch den Vorzug des geplanten Ausstiegs aus der Kohleförderung auf 2030 verändern sich die geplante Lage und die Ausmaße des Sees maßgeblich. Das bedeutet zum einen, dass das Ostufer des geplanten Sees weiter östlich verlaufen wird und zum anderen, dass westlich des Sees deutlich weniger bestehende Landschaft in Anspruch genommen werden muss. So können die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich und Berverath erhalten werden. Dementsprechend sind neben neuen Mobilitäts-, Freizeit-, Grün- und Siedlungsstrukturen auch die bestehenden Siedlungsstrukturen zu qualifizieren und in den Masterplan Seeentwicklung Garzweiler einzubinden. Der Masterplan folgt inhaltlich fünf Handlungsfeldern und konkretisiert diese in drei Stufen: Von der Rahmenplanung für den Handlungsraum des Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler, über den Masterplan mit Fokus auf den See und das direkte Umfeld, bis hin zu Lupenräumen in beispielhaften Räumen entlang des Seeufers.
Beteiligungsprozess
Während des Erarbeitungsprozesses findet eine Beteiligung der (Fach)Öffentlichkeit in vier Stufen statt: Vom 15. April bis 06. Mai 2024 konnte Sie sich zu den Rahmenbedingungen der Seeentwicklung informiert und Ideen eingebracht werden. Die große Resonanz mit über 2.900 ausgefüllten Fragebögen zeigt das große öffentliche Interesse. Anknüpfend an die Online-Beteiligung fand am 21. Mai 2024 eine öffentliche Planungswerkstatt statt, in der Feedback und Ideen zum Arbeitsstand des Masterplans gesammelt und diskutiert wurden. Im Zuge der weiteren Erarbeitung des Konzeptes sollen im Herbst 2024 mehrere geführte Touren zur Diskussion von Detailplanungen im Umfeld des zukünftigen Sees stattfinden. Zur Vorstellung der Ergebnisse ist im Winter 2024/2025 eine öffentliche Abschlussveranstaltung geplant.
Rahmenplanung in zeitlichen Schichten
Mit dem Abschluss der ersten Stufe der Rahmenplanung liegt Mitte 2024 ein Rahmen für die Entwicklung des Verbandsraums vor, der bis Anfang 2025 in der Masterplanung für das direkte Seeumfeld und spezifischen Lupenräumen konkretisiert wird. Die Entwicklung des Tagebausees erfordert einen langfristigen Planungshorizont, für den jedoch schon heute die Weichen zu stellen sind. Die Fertigstellung des Sees und damit der zeitliche Endpunkt der Masterplanung für den Tagebausee wird für etwa 2070 erwartet. Erste wasserseitige Nutzungen werden ab etwa 2046 möglich sein. Entsprechend der langen Planungsperspektiven und der unterschiedlichen Meilensteine im Strukturwandel und der Rekultivierung wird die Rahmenplanung in den folgenden vier Zeitschichten dargestellt:
Ort
Erkelenz, Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Titz, Bedburg
Auftraggeber*in
Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Beauftragung
Masterplan
Bearbeitungszeitraum
seit 01|2024
Planungsumfang
ca. 200 km2
Team
Club L94 Landschaftsarchitekt*innen
Project M GmbH
Planersocietät
atelier fischbach
RHA BÜRO AACHEN
REICHER HAASE ASSOZIIERTE GMBH
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