Der Aachener Norden hat sich in den letzten Jahren zu einem gemischten Quartier entwickelt und wird auch weiterhin ein dynamischer Ort der Transformation sein. Die Liebig Höfe sind in diesem Kontext ein Baustein mit großem Potenzial für einen produktiven und zugleich grünen Standort mit dem besonderen Charme einer historischen Kulisse. Ziel ist es, ein kreatives, lebendiges und nachhaltiges Quartier zu gestalten, das den verändernden Nutzungsansprüchen mit flexiblen Strukturen gerecht wird. Dabei wird besonderer Wert auf eine eigene Identität und Klimaresilienz gelegt, um die zukünftige Entwicklung zu beeinflussen.
Ensemble-Konzept
Die historische Substanz wird durch drei frei platzierte Bausteine ergänzt, die durch ein Netz unterschiedlicher Freiräume verbunden sind. Die „Werkscheune“ setzt mit ihrer unverwechselbaren Form einen subtilen Akzent im Stadtraum und schafft durch ihre zulaufende Form eine besondere Verbindung zur denkmalgeschützten Kälbermarkthalle. Der „MobilityHub“ ist eine leicht scheibenartige Konstruktion mit Begrünung und Photovoltaik, die futuristisch den Wandel zur modernen Mobilität symbolisiert. Das „Stadtregal“ steht mit seiner modularen Struktur und dem sichtbaren Holzgerüst für eine moderne Form zukünftiger Bau- und Arbeitsweisen. Dadurch entsteht ein harmonisches Ensemble, das die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Liebig Höfe widerspiegelt.
Multikodiertes Quartier
Das Freiraumkonzept balanciert Arbeit und Leben mit viel Grün. Die Höfe verbinden historische und neue Bauten und bieten vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Der nordöstliche Saum schafft einen klimaangepassten Grünraum mit vielfältiger Vegetation. Die Dachflächen sind teils intensiv begrünt und bieten Raum für unterschiedliche Aktivitäten.
Nutzungsmix
Das Konzept umfasst einen variablen Mix aus Produktion, kreativer Entwicklung, Show Rooms und Gastronomie, der Austausch und Belebung ermöglicht. Offene Erdgeschosszonen und Durchgänge fördern Kommunikation und Co-Creation. Die Neubauten bieten flexible Flächen für verschiedene Nutzungen, von Büros bis Labors, und sind damit für zukünftige Entwicklungen gerüstet. Besonders die Erdgeschosse sind für vielfältige, belebende Nutzungen vorgesehen.
Designstrategie Kreislaufquartier
Die multifunktionalen Neubauten können dank modularer Strukturen flexibel auf zukünftige Anforderungen reagieren. Die Materialwahl nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip ermöglicht eine sortenreine Trennung und Wiederverwendung. Materialpässe dokumentieren die verwendeten Materialien, wodurch das Konzept wirtschaftlich attraktiv und zukunftsfähig ist.
Ort
Aachen
Auftraggeber
Liebig Höfe Aachen GmbH & Co. KG, Aachen
Beauftragung
Objektplanung Gebäude / Stadt-/ Gebietsplanung / Objektplanung Freianlagen
Beauftragung
seit 2023
Planungsumfang
Ca. 2,5 ha.
Team
Carpus+Partner AG
KRAFT.RAUM.
RHA BÜRO AACHEN
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