Mit der städtebaulichen Studie für die Landeshauptstadt München leisten wir anlässlich der laufenden Bewerbung als UNESCO Welterbestätte einen zentralen Beitrag zur Sicherung des Olympiaparks als wichtiges kulturelles Erbe der Stadt und seiner entsprechenden Würdigung in Stadtentwicklungsprozessen Münchens.
Auf Grundlage einer Untersuchung der städtebaulichen Werte und Attribute des Olympiaparks haben wir eine Position und Argumentationsgrundlage zu seiner Welterbewürdigkeit im Sinne der UNESCO formuliert. Der Park, der 1972 als Austragungsort für die 20. Olympischen Spiele diente, gilt als Gesamtkunstwerk aus zahlreichen Sportstätten, dem weltberühmten Zeltdach des Stadions, dem Olympischen Dorf und dem modellierten Landschaftsraum. Eine weitere wegweisende Besonderheit des Ensembles ist, dass der Park von vornherein als öffentlicher innenstadtnaher Freiraum mit Nachnutzungsszenarien geplant wurde – ganz im Sinne der heute aktuellen und damals noch weitgehend unbekannten Debatte um Nachhaltigkeit. Entworfen vor dem Hintergrund eines neuen demokratischen Werteverständnisses und der Idee einer engen räumlichen Verzahnung mit seiner städtischen Umgebung, ist der Olympiapark heute sowohl ein historisch und kulturell bedeutsamer Ort als auch „Gebrauchsgegenstand“ im Sinne seines Landschaftsarchitekten Günther Grzimek.
Darüber hinaus beteiligen wir uns mit der Studie an der Hochhaus-Debatte in der Münchner Stadtentwicklung, die aktuell vor dem Hintergrund der in Überarbeitung befindlichen Hochhaus-Studie geführt wird. Dazu haben wir zunächst untersucht, inwiefern der Olympiapark möglicherweise durch künftige bauliche Entwicklungen im Umfeld in seinem außergewöhnlichen universellen Wert (OUV) beeinträchtigt werden könnte. Der OUV stellt das zentrale Kriterium für die Einstufung als UNESCO-Weltkulturerbe dar. Daraus haben wir daher schließlich Handlungsspielräume definiert, die sowohl den Schutz des Olympiaparks als Kulturgut als auch die Steuerung baulicher Entwicklungen in seinem Umfeld zum Ziel haben.
Die städtebauliche Untersuchung soll somit als Argumentationsgrundlage und Orientierungshilfe in Hinblick auf die komplexen Herausforderungen in der Stadtentwicklung dienen – und zugleich dem hohen Schutzstatus des Olympiapark im Sinne der UNESCO gerecht werden.
Ort
München
Auftraggeber
Landeshauptstadt München
Beauftragung
Städtebauliche Studie zur Welterbewürdigkeit des Olympiaparks
Planungszeitraum
2020 – 2022
Planungsumfang
ca. 50 qkm
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