MACHBARKEITSSTUDIE „WASSER SICHTBAR MACHEN IN BURTSCHEID“

Der Stadtteil Burtscheid wird wie die historische Kernstadt von Aachen seit Jahrhunderten durch Wasser geprägt. Das Stadtbild und die Nutzungsstruktur Burtscheids sind vor allem durch den Bachlauf der Wurm und die zahlreichen Thermalquellen wie z.B. der Rosenquelle, der Landesbadquelle, der Schwertbadquelle und weiteren Quellvorbrüchen beeinflusst worden: Bereits seit der Römerzeit lassen sich Spuren der Nutzung des Thermalwassers nachweisen; im 19. Jahrhundert erlebte das Kurwesen in Burtscheid seine größte Blütezeit. Auch das Bachwasser erfuhr durch die Burtscheider Bürgerschaft, die ansässigen Handwerksbetriebe und Tuchfabriken bis ins 20. Jahrhundert eine intensive Nutzung.

Nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs und verkehrsgerechten Umbauten der Stadt verschwand das Wasser (bis auf wenige Ausnahmen in Form von Thermalbrunnen) nach und nach aus der öffentlichen Wahrnehmbarkeit – und wurde vielerorts sprichwörtlich in den Untergrund verdrängt. Seit einigen Jahren verfolgt die Stadtentwicklung die Zielsetzung, das Wasser der Bachläufe und Thermalquellen in Burtscheid wieder präsenter zu machen. Neben der gestalterischen und atmosphärischen Qualität von Wasser im Stadtraum und der gesteigerten Präsenz eines wichtigen Stücks Aachener Stadtgeschichte zählen aber auch Aspekte der Klimaanpassung zu den Hauptgründen, dem Wasser wieder mehr Raum und Aufmerksamkeit zu widmen.

Für Burtscheid wurden die Potenziale des Wassers im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Wasser sichtbar machen in Burtscheid“ untersucht. Die Studie von RHA mit Kooperation von BCE (Björnsen Beratende Ingenieure) zeigt Möglichkeiten für eine künftige Entwicklung auf. Hier bietet sich die einmalige Chance, die historischen Qualitäten des Wassers wieder sichtbar und erfahrbar zu machen.