Heute stellt der Raum, welchen die IGA in einigen Jahren bespielen soll einen Zwischenraum im Dortmunder Norden dar und liegt im Siedlungskörper eingebettet zwischen dem Unionquartier, der Nordstadt, Dorstfeld, Huckarde und Deusen. Dementsprechend ist bereits jetzt schon eine verkehrliche, vor allem nahverkehrlich optimale Anbindung gewährleistet. So ist das Areal über mehrere Haltepunkte der Dortmunder Stadtbahn erschlossen, welche über den Dortmunder Hauptbahnhof das Gebiet an das überregionale Verkehrsnetz anbindet. Ebenfalls von Bedeutung wird die radverkehrliche Vernetzung sowie die Erschließung über das Wasserstraßennetz sein. Der regionale Radweg „Emscherweg“ verläuft im Gebiet, bindet dieses an den zukünftigen Radschnellweg 1 an und ermöglicht eine gute radverkehrliche Erreichbarkeit. Der Dortmund-Ems-Kanal bietet darüber hinaus das Potenzial, alle fünf IGA-Standorte miteinander zu verknüpfen.
Das inhaltlich-programmatische Konzept des IGA Standorts Dortmund hat folgende Zielsetzungen:
– Wir wollen inklusiv sein. Was für uns bedeutet, dass Stadtentwicklung immer integrativ gedacht werden muss um die Menschen mitzunehmen.
– Wir wollen radikal öffentlich sein. Keine Zaunlandschaften sollen gezogen werden, welche die Bevölkerung und das IGA-Gelände trennen.
– Die IGA soll lokal verankert sein und mit den Menschen und für die Menschen im Dortmunder Norden und Unionquartier gestaltet werden.
– Durch eine starke Vernetzung sollen neue Verbindungen ermöglicht werden.
– Wir wollen ökologisch handeln indem wir lokale Wirtschaftskreisläufe fördern und energie- und ressourcenschonend produzieren, leben und uns fortbewegen.
Der Standort Dortmund ist ein typisches Stück konzentriertes Ruhrgebiet. Ein spannender Ort, der geprägt ist durch die industrielle Überformung und Transformation der Landschaft, welcher die Genese des Ruhrgebiets beeindruckend darstellt. Zahlreiche linearen Infrastrukturlinien prägen den Ort. Die unterschiedlichen Infrastrukturlinien Schiene, Wasserweg der Emscher, Fuß- und Radwege, Gichtgasleitung und Autostraßen bilden dabei ein verflechtetes Netz mehrerer Schichten, welche sich im Hansa-Brückenzug eindrucksvoll überlagern. Für die umliegenden Stadtquartiere stellt der Ort derzeit jedoch ein Sammelsurium an Barrieren dar.
Die Entwicklung der Flächen für die IGA stellt dabei eine einmalige Chance dar, neue Verknüpfungen herzustellen und die verschiedenen Stadtteile und Stadtquartiere zu verbinden. Dabei bilden sich dort Knotenpunkte aus, wo die neuen Verbindungen (Brückenschläge) das Rückgrat Emscher queren. Diese Knotenpunkte sollen neue Zugänge zu den Flächen ausbilden, welche über ihre Funktion als Eingänge hinaus auch Anknüpfungsorte für die angrenzenden Quartiere darstellen.
Aus einem breiten Katalog an unterschiedlichen infrastrukturellen Elementen, welche essenziell für die Versorgung der Besucher der Gartenausstellung sind können die einzelnen Knotenpunkte individuell ausgestattet werden. Immobile Elemente können auch für die Zeit nach der IGA bestehen bleiben und die Infrastruktur vor Ort nachhaltig bereichern. Beispiele solcher Infrastrukturbausteine sind: Sanitäre Anlagen, Treffpunkte, Radstationen inklusive E-Bike-Ladestationen, Car-Sharing-Spots, Informationstafeln oder Aussichtspunkte.
Angesichts des sehr zentralen und urbanen Charakters des Dortmunder Zukunftsgartens ist es von größter Wichtigkeit, die Auswirkungen der Ausstellung auf den Stadtverkehr zu reduzieren und eine Zunahme von Staus und Verschmutzung um den Standort zu verhindern. Die Mobilitätsstrategie für den Dortmund Zukunftsgarten sieht ein integriertes, auf Multimodalität und Nachhaltigkeit basierendes Konzept, welches sich in das Gesamtkonzept der Ausstellung integriert. Die allgemeine Mobilitätsvision für die IGA 2027 basiert auf grüner und sauberer Mobilität. In diesem Rahmen wird beim Dortmund Zukunftsgarten kein Besucherparkplatz auf dem Hauptgelände vorgesehen. Besucher, die mit dem Auto fahren, werden zu Parkplätzen außerhalb geleitet, die an strategischen Orten der Stadt platziert sind: zum Beispiel in der Nähe einer U-Bahn-Haltestelle, wo ein Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr möglich ist. Im Gegensatz zu einigen anderen Standorten verfügt der Dortmunder Standort über eine gute öffentliche Verkehrsanbindung sowohl auf städtischer als auch auf regionaler Ebene. Die HBF ist nur ein paar U-Bahn-Haltestellen entfernt und ein direkter Anschluss an das nationale Bahnnetz und die Flughäfen ist vorhanden. Zusätzlich sind die drei S-Bahn-Haltestellen innerhalb von 10 Minuten zu Fuß zu erreichen.
Der Zukunftsgarten wird wichtiger Motor und Inkubator für die Stadtentwicklung im Dortmunder Norden sein. Aus einem Zwischenraum wird ein grüner Park, ein Landschaftsraum, ein Erlebnisraum, welcher Stadtteile verknüpft und für Teile der Innenstadt Zugang zur offenen Kulturlandschaft ermöglichen wird. Bisherige Barrieren werden überwunden, einige davon sogar in Szene gesetzt und erlebbar gemacht. Die IGA wird ein weiteres Schlüsselprojekt Dortmunds der Grünen Dekade werden und neben dem Thema Freiraumentwicklung die Themen nachhaltiger Städtebau, neue Mobilitätskonzepte, nachbarschaftliches Zusammenleben und Teilhabe aufrufen.
Ort
Dortmund (D)
Auftraggeber
Regionalverband Ruhr (RVR)
Beauftragung
Rahmenkonzept und Entwicklungsstudie
Planungszeitraum
2017
Planungsumfang
150 ha
RHA BÜRO AACHEN
REICHER HAASE ASSOZIIERTE GMBH
Oppenhoffallee 74
D-52066 Aachen
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RHA BÜRO DORTMUND
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