NEXT RUHR

Ziel des Ideenwettbewerbs Zukunft Metropole Ruhr ist die Entwicklung von komplexen, ganzheitlichen, fachübergreifenden, regionalen Zukunftsideen, Perspektiven, Visionen und Lösungsvorschlägen, die beispielhaft für die Entwicklung der Metropole Ruhr 2030 sind.

Das Ruhrgebiet wird geprägt durch seine spezifische Urbanität. Auffälligste Merkmale der Region sind Polyzentralität und Polyperipherie und die – im Vergleich mit großen internationalen Metropolen – geringe Dichte.  Anliegen von „NEXT RUHR“ ist es, diese besonderen Eigenschaften als Fundament für das Denken und Planen der Zukunft der Region zu nutzen. Dieses setzt voraus, dass die ruhrbanen Charakteristika erfasst werden, aussagekräftige Begriffe für die vorhandenen Räume gefunden werden und in der Kombination von Bestehendem und den entsprechenden „Zutaten“ neue Raumtypen kreiert werden. Das Nebeneinander von Schrumpfen, Warten und Wachsen, von konstanten und variablen Räumen, erfordert differenzierte Strategien, welche den Begabungen und Fähigkeiten der Teilräume gerecht werden.

Wir wollen keinen neuen großen Plan, sondern eine Art von Veränderungsmanagement in Form eines regionalen Regiebuches. Einerseits sollen damit notwendige Veränderungen provoziert und gesteuert werden, andererseits sollen Entwicklungen zugelassen, also Freiräume eröffnen werden: das Unerwartete erwarten!

Die wesentlichen generellen Strategien sind:

    • Vernetzen (auch vertikal zwischen Quartier, Stadt, Region),
    • Teilen (Ökonomie, Arbeit, Wissen, Kultur, Raum, Infrastruktur),
    • Erleben (Lebensqualität als Maßstab, Diversität erhöhen, Nutzbarkeit des alltäglichen Ruhrgebiets verbessern, besondere Ereignisse schaffen und sichtbar machen)

 

Diese Strategien werden in Gang gesetzt durch vielfältige Formen des Aktivierens und Intensivieren (zeitliches Verdichten, Anreicherung vorhandener Quartiere mit neuen Nutzungen und Funktionen, Verbesserung der Erreichbarkeiten). Eine zentrale Handlungsebene ist dabei das Quartier, welches als kleinräumige Bezugseinheit eine wichtige Stellschraube zur Identifikation der Begabungen ebenso wie für die Gestaltung der Aktivierungsstrategien darstellt.

Die Zukunft der Region wird bestimmt durch die Attraktivität und Anziehungskraft der Stadtlandschaft und Naturräume für Bewohner und Arbeitskräfte. Die Standortwahl hochqualifizierter und kreativer Klassen ist ein entscheidender Faktor im Wettbewerb der Städte und Regionen sowie in der Erzeugung von Wissen und Innovationen. In diesem Kontext soll durch eine flexiblere regionale Planung in Form eines regionalen Regiebuches und durch den Mut zu Experimenten sowie eine Kultur der Planungsoffenheit und Teilhabe ein erster Schritt in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung der Agglomeration Ruhr unternommen werden.

Ort

Ruhrgebiet (D)

Auftraggeber

Regionalverband Ruhr (RVR)

Beauftragung

Ideenwettbewerb für ein Regionales Entwicklungskonzept

Planungszeitraum

2013

Planungsumfang

Ruhrgebiet

Team

West 8 urban design & landscape architecture b.v., Rotterdam (Freiraum)

mobility in chain, Milano (Mobilität)

anOtherArchitect, Berlin (Prozess)

ARCHI-MEDIA, Tokio (Städtebau)

Center for Urban Studies, Havanna (Urbane Landwirtschaft)

Institut für Stadt- und Regionalmanagement, München (Stadt- und Regionalmanagement)

Kengo Kumaa and associates, Tokio/Paris (Architektur), Legenda e.V. Dusiburg (Lokale Expertise)

Osaka University (Metropolisierung)

stadtART, Dortmund (Kultur, Tourismus)

Strategic Partners Group, Berlin (Strategische Entwicklung)